06.10.2021

Neues Arbeiten im Buchklub

Im Buchklub praktizieren wir verschiedene Aspekte des Neuen Arbeitens.

Wissen teilen

Im Buchklub von crearium findet Lernen durch Austausch und Wissen teilen statt.

Ein gutes Buch zu lesen ist eine Freude. Sich darüber auszutauschen, macht noch mehr Freude. Doch das ist längst nicht alles, was im Buchklub geschieht. Vieles davon sind Schlüsselfähigkeiten in der neuen Arbeitswelt.

Das erste Lernen findet individuell statt

Ende September war es wieder soweit: im Buchklub #9 besprachen wir in der Gruppe ein Buch, das wir alle gelesen hatten. Dieses Mal war es «The Responsibility Process» von Christopher Avery (wir haben die deutsche Version gelesen). Beim Lesen eines Buchs stellt man ja zwangsläufig Zusammenhänge her – mit seinem bestehenden Wissen und gemachten Erfahrungen. So findet ein erstes Lernen statt. Indem wir unsere Gedanken, Überlegungen und individuellen Einsichten den anderen Mitgliedern des Buchklubs auf einer Plattform (beispielsweise ein Miro Board) zur Verfügung stellen, schaffen wir bereits einen ersten (asynchronen) Austausch und geben Anregungen, um die eigenen Überlegungen weiterzuführen.

Das zweite Lernen findet im Austausch statt

Beim synchronen Austausch (in unserem Fall ein Online-Gespräch per Zoom) führen wir unsere Gedanken aus, nehmen neue Aspekte hinzu und diskutieren unterschiedliche Perspektiven. Gleichzeitig klären wir Unklarheiten und Fragen und erzeugen damit neue Erkenntnisse. Ein gutes Beispiel dafür ist die Feststellung, dass eine Gesprächsteilnehmerin den Verantwortungsprozess lediglich auf die individuelle Ebene bezog, während ein Teilnehmer des Buchklubs diesen auch auf der Organisationsebene anwendete. So kommen die verschiedenen Erfahrungen zusammen und es bildet sich neues Wissen. Hier findet das zweite Mal Lernen statt. Ausserdem macht Lernen in der Gruppe Spass!

Fähigkeiten der neuen Arbeitswelt

Früher war es ein individueller Vorteil, Wissen für sich zu behalten. Man gewann so einen Vorsprung, der für mich selber nützlich sein könnte. Das funktioniert heute, in einer zunehmend komplexen Arbeitswelt, nicht mehr. Mein Wissen veraltet so schnell, dass es keinen Vorteil mehr darstellt. Ausserdem ist es mir gar nicht mehr möglich, alles, was relevant wäre, wissen zu können. Es geht nur, wenn wir einander unser Wissen zur Verfügung stellen und neue Erkenntnisse daraus generieren. Genau das machen wir im Buchklub. Alle lesen das gleiche Buch. Das Gelesene verknüpft jede und jeder mit seinem individuellen Erfahrungsschatz. Das ergibt ganz unterschiedliche Sichtweisen auf das gleiche Buch. Wenn wir uns jetzt gegenseitig diese Sichtweisen vorstellen und uns darüber austauschen, entstehen ganz neue Erkenntnisse. Die wiederum allen nützen und zur Verfügung stehen.

Unterschiedliches Verhalten, um mit Problemen umzugehen

Das Buch «The Responsibility Process» zeigt uns unsere mentalen Denkmuster auf, mit denen wir mit einem Problem umgehen. Denn wir kennen verschiedene Formen, um auf ein Problem zu reagieren: wir ignorieren oder leugnen es, wir beschuldigen andere, wir rechtfertigen oder schämen uns oder wir gehen das Problem aus einer Verpflichtung heraus an. Doch nur wenn wir Verantwortung für unser Handeln übernehmen, setzen wir unsere wahren Fähigkeiten ein, um das Problem zu überwinden. Dabei gehen wir der Ursache des Problems auf den Grund und betreiben nicht nur Symptombehandlung. Hier zeigt sich auch der Unterschied zwischen Verantwortlichkeit und Verantwortung. «The Responsibility Process» ist ein starkes Buch, das uns unsere Verhaltensmuster eindrücklich vor Augen führt und uns hilft, wirkliche Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen.

Das Buch: The Responsibility Process. Christophery Avery. Dpunkt.verlag

Der Buchklub von crearium steht allen offen. Weitere Informationen dazu gibt es hier.

Autor

Beat Kunz

Beat Kunz ist Organisations- und Kommunikationsberater. Im Blog berichtet er aus seiner vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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