Im Rahmen der Selbstorganisation oder auch in persönlichen Reflexionen im Coaching ist das Thema Verantwortung immer wieder von Bedeutung. Unter «Verantwortung übernehmen» wird vieles verstanden und darum erleben wir es als wichtig, genauer hinzusehen und zu sortieren, was da in welchem Kontext eigentlich genau gemeint ist. Für uns als Einzelperson bedeutet aus Verantwortung zu handeln Selbst-Empowerment und Selbstführung. Es geht um die Inbesitznahme der eigenen Erfahrungen und damit verknüpft ist der Wille und die Fähigkeit zu effektivem Handeln. Sein Leben selber gestalten. Das tun wir alle immer wieder. Was da bei uns im Einzelnen abläuft, davon handelt dieser Blogbeitrag.
Im Alltag nehmen wir durch unsere Sinnesorgane verschiedene Impulse, Eindrücke und Botschaften wahr. Unser Hirn selektioniert die Eindrücke und produziert Zuschreibungen. Je mehr wir uns unseren Zuschreibungen nach Ursache-Wirkung bewusst sind, desto besser können wir uns selber im Verantwortungsprozess navigieren. Der Responsibility Process nach Christopher Avery bietet dazu eine Anregung zur Reflexion und zur Selbstentwicklung. Er beschreibt die Stationen, wie unser Gehirn Gedanken über Ursache und Wirkung in unserem Hirn verarbeitet und wie wir damit umgehen. Mit uns selber und auch unserem Umfeld.
Christopher Avery beschreibt dazu sieben mögliche Stationen, sogenannte mentale Zustände:
Die ersten sechs Stationen sind unsere Art, Probleme zu bewältigen, von denen wir noch nicht wissen, wie wir uns ihnen stellen und sie lösen sollen. Es sind Bewältigungs- oder Abwehrmechanismen. Die letzte Station («Verantwortung») beschreibt den Zustand, in dem wir ganz aus der Verantwortung heraus handeln.
Wir alle kennen diese Stationen und je nach Situation/Rahmenbedingungen gelingt es uns, zu (ver-)anworten oder wir reagieren mit Verantwortungsvermeidung oder ignorieren. Die Fähigkeit, aus Verantwortung zu handeln, haben wir aber alle. Das attestiert uns schon die Volljährigkeit. Generell ist es ein grosser Unterschied, ob ich die Lösung des Problems in mir oder ausserhalb suche.
Übrigens: «Aus Verantwortung handeln» ist nicht das gleiche wie «verantwortlich gemacht zu werden».
Beim Responsibility Process geht es nicht um die Einteilung von gut und schlecht. Sondern darum, sich bewusst zu sein, dass immer eine Wahl besteht. Sie entscheiden, welche Wahl Sie treffen. Überprüfen Sie anhand der folgenden Fragen, wie Sie sich in verschiedenen Situationen entschieden haben.
Lesetipp: The Responsibility Process. Christopher Avery. Dpunkt.verlag
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