Wenn ein Team noch nicht besonders lang besteht und die Zusammenarbeit noch nicht routiniert läuft, sind Zusammenkommen und Austausch wichtige Elemente, um als Team zu wachsen. Das hilft auch der Arbeitsfähigkeit. Gerade haben wir das wieder einmal deutlich erlebt an einem Kick-off-Workshop mit einem Management Team.
Das Setting (oder eben das «Seating») unserer Workshops ist – wenn immer möglich – ein Stuhlkreis ohne Tische. Für die Teilnehmer (es waren nur Männer) bedeutete das schon mal einen ungewohnten Rahmen und keine Möglichkeit, mit Tisch und Laptop einen «Sicherheitsabstand» aufzubauen. Mit dem offenen Stuhlkreis ist der Blickkontakt auf die Menschen und die ganze Gruppe gerichtet. Das kann anfangs ein gewisses Unbehagen auslösen. Ebenfalls versuchen wir, viel Kontakt- und Kooperationsmöglichkeiten zu schaffen. Darum nutzen wir in Workshops gerne analoge Methoden, Flipcharts, Pinnkarten, Metaplan-Methoden und Gruppenarbeiten in unterschiedlicher Zusammensetzung.
Die ersten Austausch- und Besprechungsrunden verliefen noch recht verhalten. Das ist verständlich und nachvollziehbar. Bei einem solchen Entwicklungsprozess spielt die Gruppendynamik eine zentrale Rolle. Die Teammitglieder kennen sich unterschiedlich lang, hauptsächlich jedoch eher «aus der Ferne». Sich jetzt in einem Team wiederzufinden heisst nebst Diskussionen über Zielsetzungen, Absichten und Vorstellungen auch, seinen Platz im Sozialgefüge zu finden.
Am Nachmittag, nach dem Mittagessen, war es dann plötzlich anders. Verschiedene Faktoren haben dazu beigetragen: das gemeinsame Mittagessen. Die externen Räumlichkeiten. Die verschiedenen bilateralen oder trilateralen Zwischengespräche in den Pausen und in den Gruppenarbeiten. Die nach vorn gerichtete Fragestellung der ersten Besprechungsrunde nach der Mittagspause. Auf jeden Fall war es deutlich spürbar. Die anfängliche Zurückhaltung wich einem Aufeinanderzugehen.
Ab diesem Zeitpunkt verliefen die Gespräche, Diskussionen und Aushandlungen auf einer ganz anderen Art und Weise – nicht mehr abwartend-zurückhaltend, sondern konstruktiv und mit Zuversicht. Diese Veränderung stellten nicht nur wir Beratenden fest, auch die Teilnehmer selber schilderten bei der Abschlussrunde, dass sie diesen Moment wahrnahmen und wohltuend erlebten. «Ich hätte nie gedacht, dass das Zusammenkommen und der Austausch eine so starke Wirkung entfalten können», resümierte einer der Teilnehmer.
Wir gratulieren diesem Team, dass sich die Mitglieder auf diesen Prozess eingelassen haben, mit Interesse aufeinander zugegangen sind und so zu einer Öffnung beigetragen haben. Der Prozess ist nicht abgeschlossen, aber angestossen. Wir freuen uns auf die weitere Entwicklung!
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