Das Rad des Lernens ist eine Methode aus dem Buch «Das Fieldbook zur Fünften Disziplin». Da Lernen in der Arbeitswelt noch mehr an Bedeutung gewinnen wird, stellt dieser Blogbeitrag dieses einfache und doch sehr nützliche Lernwerkzeug vor.
Wenn die Vorhersehbarkeit abnimmt, braucht es weniger Planung und mehr Anpassungsfähigkeit. Dafür ist Lernen unabdingbar. Das Rad des Lernens macht den wiederkehrenden Ablauf des Lernens explizit. Das Rad des Lernens besteht aus vier Phasen, die zwischen Aktion (handeln, machen, tun, entscheiden, umsetzen) und Reflexion (denken, reflektieren, Zusammenhänger herstellen, erkennen) und zwischen Abstraktion (Theorie) und Konkretem (Praxis) wechseln.
Es gibt dabei keinen ultimativen Startpunkt, der Einstieg in das Rad des Lernens ist bei jeder Phase möglich, je nach aktueller Situation und Bedarf.
Diese Phase besteht zum grössten Teil aus Denken und Fühlen über eine vergangene Periode, aus der wir lernen wollen – für die Fortsetzung in einem Projekt oder für andere Tätigkeiten in der Zukunft:
Diese Phase wird in vielen Unternehmen gerne ausgelassen. Häufig aus dem Grund, weil stilles Dasitzen und Nachdenken als «untätig» angesehen wird.
Jetzt stellen sich Fragen, was sich aus dem Erfahrenen ableiten lässt und welche Erkenntnisse gewonnen wurden. Daraus entwickelt man Ideen und Handlungsoptionen und stellt sie in einen neuen Zusammenhang. Hier entstehen auch Verbindungen zwischen individuellen Aktionen und weiteren Verhaltensmustern im grösseren System (Team, Abteilung, Gesamtorganisation…).
Aus der Vielzahl von Möglichkeiten muss eine Option gewählt werden. Zur Entscheidung gehört auch die Begründung: «Dies ist die Option, die ausgewählt wurde. Und das sind die Gründe, die zu dieser Wahl geführt haben.» In diese Phase gehört auch das Ausarbeiten und Verfeinern erster Ansätze.
Die Ausführung der gewählten Option kann jetzt unter Umständen ganz rasch erfolgen, zumal sie aufgrund gut überlegter Vorarbeit abgestützt ist. Sollte sich während des Handelns Dinge ändern oder anders verlaufen, als ursprünglich angenommen, folgt die nächste Reflexionsphase und das Rad des Lernens wird rund.
Wer das Rad des Lernens nutzt, erkennt, dass er/sie schneller lernt, wenn er /sie sich langsamer bewegt. Nämlich indem er/sie gründlicher nachdenkt und nicht nur auf den Augenblick reagiert, sondern zu verstehen versucht, was gerade geschieht. Wer nur wenig Zeit aufs Nachdenken verwendet, braucht möglicherweise Tage für die Umsetzung – nicht unbedingt, um Fehler zu korrigieren, sondern weil es mitten in der Aktion einer Umplanung bedarf. Diese ungeplante Neuausrichtung benötigt viel mehr Zeit und Energie als die ersten drei Phasen.
Menschen haben persönliche Neigungen, die eher nach links (Aktion), rechts (Reflexion), oben (Praxis) oder unten (Theorie) tendieren. Damit das Rad rund läuft kann es hilfreich sein, sich bewusst den anderen Phasen zuzuwenden.
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