10.03.2022

Selbstführung und Reflexion

Eine Übung, wie ich meine Denk- und Handlungsmuster erweitern kann.

Reflexion

Reflexion ist ein wesentliches Element von Selbstführung und Selbstverantwortung.

Selbstverantwortung und Selbstführung sind zwei Begriffe, die aktuell häufig zum Einsatz kommen in der Arbeitswelt. Ein wesentliches Element dazu ist Reflexion:

  • Wie habe ich gehandelt und hätte es auch Alternativen gegeben?
  • Wie habe ich Situationen beurteilt und hätte es auch Alternativen gegeben?
  • Welche Zusammenhänge habe ich gesehen und hätte es auch andere Möglichkeiten gegeben?

Mit einem bewussten Rückblick, der Überprüfung der getätigten Handlungen und dem Gewinnen von Erkenntnissen daraus ist Lernen und Entwicklung möglich.

Veränderung beginnt beim eigenen Denken

Wir alle haben gute Fähigkeiten, uns selber zu entwickeln. Hier eine kleine Einladung für eine nächste Denkanregung mit sich selber, mit der Handlungsspielräume erweitert werden können. Denn unser Denken beeinflusst unser Handeln und unsere Handlungsmuster. Wenn wir etwas verändern möchten, muss ich also bei meinem Denkprozess ansetzen.

Erste Möglichkeit – Veränderung der Beschreibung

Alles was ich erlebe, kann ich auch anders beschreiben. Ein simples Beispiel: das Glas vor mir ist halb leer (eine Möglichkeit) oder halb voll (andere Möglichkeit). Mein Leben besteht aus vielen verpassten Chancen in der Vergangenheit oder vielen Möglichkeiten, die mir noch offen stehen. Ich kann beschreiben, was ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin schon gut kann oder was er/sie (noch) nicht kann.

Zweite Möglichkeit – Zusammenhänge erklären

Was ich erlebe und wie die Erlebnisse zusammenhängen, kann ich ebenfalls unterschiedlich interpretieren. Zum Beispiel: ich kann mich vernachlässigt fühlen, wenn mein Chef seit über einer Woche keinen Kontakt mehr mit mir hatte. Oder ich kann mich über sein Vertrauen erfreuen, weil er mir Gestaltungsspielraum schenkt.

Dritte Möglichkeit – Erlebnisse anders bewerten

Ich kann alles, was ich erlebe, auch anders bewerten. Zum Beispiel: Ich bewerte mein Gegenüber als Mitarbeiter, den ich kontrollieren und beauftragen muss (Menschenbild X). Oder als Mensch, der unter bestimmen Rahmenbedingungen sinnvoll und verantwortungsbewusst handelt (Menschenbild Y). Aus den unterschiedlichen Wertungen ergeben sich ganz andere Handlungsprozesse.

Was nützt mir diese Übung?

Mit dieser Übung setze ich konsequent auf meine eigene Entwicklung und erweitere dank neuen Perspektiven meine Handlungsspielräume. Oder besser gesagt: ich warte nicht darauf, bis sich mein Gegenüber verändert und ich mich dann schon auch anders verhalte werde. Mit neuen Denkmmustern, die dann auch bei mir eine andere Handlung ermöglichen, löse ich bei meinem Gegenüber vielleicht auch eine andere Reaktion aus.

5 R zur Selbstführung

Und hier noch der 5 R-Tipp von Günther Wagner, den er an einer Veranstaltung zum Thema Selbstführung mit dem Publikum geteilt hat:

  • Relate: suche dir gute Menschen und Orte für Reflexion
  • Repeat: wiederhole neues Verhalten
  • Reframe: verändere den Kontext, die Bedeutung
  • Reverse: nimm immer wieder neue Perspektiven ein
  • Reshape: beobachte deine körperliche Haltung und gestalte sie

Autorin

Luzia Anliker

Luzia Anliker ist Beraterin und Coach. Im Blog berichtet sie aus ihrer langjährigen und vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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