19.06.2019

Wie interdisziplinäre Teams ihre Diversität reflektieren können

Das Tool «Diversity Icebreaker» hilft, die eigene Vielfalt nutzbar zu machen.

Diversity Icebreaker

Kennt ein Team die Stärken und Schwächen der Teammitglieder, ist es produktiver.

In der Projektarbeit, Softwareentwicklung und generell in der Arbeitswelt werden Teams immer häufiger interdisziplinär zusammengestellt. Für eine kürzere oder auch längere Zeit arbeiten diese Menschen zusammen, bevor sie sich als Arbeitsgruppe wieder auflösen. Dabei kann es (gerade am Anfang) hilfreich sein, einander kennen zu lernen und anhand einer Reflexion die verschiedenen Präferenzen voneinander zu erfahren. Denn wer die Stärken und Schwächen von sich und den anderen kennt, kann die Aufgaben besser untereinander aufteilen. Das hilft der Wertschöpfung und dem Teamgefühl. Ein Tool, das crearium dafür gerne benutzt, ist der Diversity Icebreaker.

Was ist der Diversity Icebreaker?

Der Diversity Icebreaker besteht aus einem Fragebogen inklusive Auswertung und einem Arbeitsheft. Der Fragebogen misst die Präferenz in den Bereichen Kommunikation, Interaktion und Problemlösungsstil. Das Arbeitsheft dient der Selbstreflexion. Dieses Tool hat der norwegische Psychologe Bjørn Z. Ekelund entwickelt. Es ist wissenschaftlich validiert und in 19 Sprachen übersetzt worden.

Was resultiert aus dem Fragebogen?

Insgesamt gibt es drei Grundtypen: Blau, Rot und Grün. Die Farben beschreiben je ein bestimmtes Set von Präferenzen. Rot ist die Farbe für einen starken Fokus auf Beziehungen, das persönliche Engagement und die soziale Perspektive. Blau setzt eher auf klare Strukturen, Aufgaben und eine logische Perspektive. Grün steht für Veränderungen, Visionen und Ideen.

Jeder Mensch, egal welcher Kultur, benutzt alle Farben – jedoch in unterschiedlichem Ausmass. Je nach Situation wählt der Mensch, ob er eine Aufgabe aus roter, blauer oder grüner Sicht löst. Je ausgeprägter eine Farbe ist, desto grösser ist der Aufwand, die Angelegenheit von den anderen Standpunkten aus zu betrachten. Der Fragebogen zeigt Präferenzen und nicht Kompetenzen an.

Wie funktioniert die Auswertung?

Grundsätzlich füllt jeder für sich selber den Papierfragebogen aus (ca. 15 Minuten) und evaluiert anhand der Auswertung das eigene Profil (ca. 5 Minuten). Mit dem Arbeitsheft kann das Resultat für die Selbstreflexion genutzt werden. Besonders spannend wird es aber im Austausch mit der Gruppe. Fragen zur Zusammensetzung im Team und zur Zusammenarbeit – gerade auch mit Kunden/Stakeholdern – fördern das Verständnis von Unterschiedlichkeit. Der Austausch in der Gruppe inklusive Gruppenarbeiten dauert ca. zwei Stunden und ist für Retrospektiven oder Kick-offs sehr gut geeignet.

Was findet crearium toll an diesem Tool?

Der Test evaluiert Präferenzen aus den Bereichen Kommunikation, Interaktion und Problemlösungsstil, unabhängig von der kulturellen Herkunft oder welchem Berufsstand jemand angehört. Dadurch erfolgt keine vorschnelle Stereotypisierung wie: «Die Schweizer sind so» oder «Der Buchhalter ist so». Der Dialog über Unterschiedlichkeit gewinnt damit an Tiefe. Ein weiterer Pluspunkt ist die breite Anwendungsmöglichkeit in der Teilnehmerzahl. crearium setzte das Tool bis jetzt bei Gruppen mit 4 bis 57 Personen ein.

Weitere Informationen zum Diversitiy Icebreaker finden Sie hier:

Website von Diversity Icebreaker

Video von einem Diversity Icebreaker Workshop (YouTube, 2:35 min.)

Autorin

Luzia Anliker

Luzia Anliker ist Beraterin und Coach. Im Blog berichtet sie aus ihrer langjährigen und vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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