20.11.2019

Selbstcoaching

Mögliche Ansatzpunkte zur Veränderung, die ich selber praktizieren kann.

Selbstcoaching

Selbstcoaching ermöglicht neue Sicht- und Denkweisen.

Vor kurzem hatte ich wieder mal die Freude, jemandem meinen Beruf zu erklären. Mein Gegenüber sagte dann etwas konsterniert: «Braucht heute denn wirklich jeder für alles einen Coach?» Nein, das finde ich nicht. Wir alle haben gute Fähigkeiten, uns selber zu entwickeln. Ich habe ein grosses Zutrauen in Menschen und ihre Fähigkeiten. Gerade weil der Trend in der Arbeitswelt Richtung Selbstverantwortung geht, ist es doch wichtig, Tools für das Selbstcoaching zu kennen und auch anzuwenden. Darum hier eine Einladung zu einer kleinen Übung.

Neue Denkprozesse erweitern den Handlungsspielraum

Unser Denken beeinflusst unser Handeln und unsere Handlungsmuster. Wenn wir etwas verändern möchten, muss ich bei meinem Denkprozess ansetzen. Hier drei Möglichkeiten, wie ich selber üben kann, meinen Denkprozess zu verändern. Was zu einer Erweiterung meiner Handlungsspielräume führt.

Veränderung der Beschreibung

Alles was ich erlebe, kann ich auch anders beschreiben. Ein simples Beispiel: das Glas vor mir ist halb leer (eine Möglichkeit) oder halb voll (andere Möglichkeit). Mein Leben besteht aus vielen verpassten Chancen in der Vergangenheit oder vielen Möglichkeiten, die mir noch offen stehen. Ich kann beschreiben, was ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin schon gut kann oder was er/sie (noch) nicht kann.

Zusammenhänge erklären

Was ich erlebe und die Zusammenhänge kann ich mir ebenfalls unterschiedlich erklären. Zum Beispiel: ich kann mich vernachlässigt fühlen, wenn mein Chef seit über einer Woche keinen Kontakt mehr mit mir hatte. Oder ich kann mich über seine Wertschätzung erfreuen, dass er mir vertraut und Gestaltungsspielraum schenkt.

Erlebnisse anders bewerten

Ich kann alles, was ich erlebe – aber auch anderes – bewerten. Zum Beispiel: Ich bewerte mein Gegenüber als Mitarbeiter, den ich kontrollieren und beauftragen muss (Menschenbild X). Oder als Mensch, der unter bestimmen Rahmenbedingungen sinnvoll und verantwortungsbewusst handelt (Menschenbild Y). Aus den unterschiedlichen Wertungen ergeben sich ganz andere Handlungsprozesse.

Was nützt mir diese Übung?

Mit dieser Übung setze ich konsequent auf meine eigene Entwicklung und erweitere dank neuen Perspektiven meine Handlungsspielräume. Oder besser gesagt: ich warte nicht darauf, bis sich mein Gegenüber verändert und ich mich dann schon auch anders verhalte werde. Mit neuen Denkmodellen, die dann auch bei mir eine andere Handlung ermöglichen, löse ich bei meinem Gegenüber vielleicht auch eine andere Reaktion aus.

5 R zur Selbstführung

Und hier noch der 5 R-Tipp von Günther Wagner, den er am Swiss Social Collaboration Summit 2019 zum Thema Selbstführung mit dem Publikum geteilt hat:

  • Relate: suche dir gute Menschen und Orte für Reflexion
  • Repeat: wiederhole neues Verhalten
  • Reframe: verändere den Kontext, die Bedeutung
  • Reverse: nimm immer wieder neue Perspektiven ein
  • Reshape: beobachte deine körperliche Haltung und gestalte sie

Wie erweitern Sie Ihre Handlungsspielräume?

Autorin

Luzia Anliker

Luzia Anliker ist Beraterin und Coach. Im Blog berichtet sie aus ihrer langjährigen und vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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