Vor kurzem erlebte ich eine spannende Entwicklung in einer komplexen Situation. Ein Kunde berichtete mir von seiner persönlichen Herausforderung mit seinem neuen Vorgesetzten. Die Zusammenarbeit gestaltete sich immer schwieriger und so führten unterschiedliche Wertvorstellungen in Bezug auf die Führung, die Arbeit und die Zusammenarbeit zu Spannungen. Für meinen Kunden stand die Frage im Raum, ob er sich gegen seinen Chef entscheiden und kündigen soll.
Bei solchen Fragen ist es mir als Coach sehr wichtig, den Menschen ganzheitlich zu betrachten und auch sein Umfeld mit einzubeziehen. Bald wurde klar, dass ohne Aussicht auf eine neue Arbeitsstelle eine Kündigung in der momentanen Lebenssituation nicht möglich war. Wie kann eine Zusammenarbeit bei so unterschiedlichen Werten konstruktiv werden?
Im Gespräch diskutierten wir viel über Werte und Haltungen. In einer Übungssequenz nahm der Kunde unterschiedliche Blickwinkel ein. Bald formten sich neue Gedanken, die eine neue Haltung ermöglichten. Schlussendlich formulierte der Kunde seine Frage „Soll ich mich gegen meinen Chef entscheiden?“ um in einen neuen Satz: „Ich bleibe für mich da und probiere neue Handlungsstrategien aus.“ Diese Entscheidung brachte auf einmal sehr viel Freiheit und förderte die Selbstbestimmung, ohne dass die eigenen Werte vernachlässigt wurden. In einem nächsten Treffen erstellten wir dann verschiedene Handlungsstrategien, die die neue Haltung verdeutlichen und ihm im Alltag halfen, die Situation ganz konkret zu verändern.
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