Kürzlich nahm ich in Zürich an einer Veranstaltung zum Thema Diversität teil. Crearium interessiert sich ja grundsätzlich für dieses Thema, besonderes Augenmerk richten wir dabei auf die interkulturelle Zusammenarbeit. Dieser Blogbeitrag berichtet über Erkenntnisse, die ich aus dieser Tagung mitgenommen habe.
Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien, die aufzeigen, dass durchmischte Gruppen unter gewissen Rahmenbedingungen innovativer sind und bessere Entscheidungen fällen als homogene Gruppen. Weil sich in der Vielfalt die Erfahrungen, Kompetenzen und Sichtweisen ergänzen und individuelle Stärken besser genutzt werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, die Vielfalt als Vorteil zu erkennen. Das heisst zunächst, sich für unterschiedliche Perspektiven zu öffnen und geeignete Sensorien zu entwickeln. Denken und handeln Gruppen ähnlich, zum Beispiel weil sie gleiche mentale Modelle abgespeichert haben, ist die Gefahr gross, dass sie keine innovativen Ansätze hervorbringen.
Ein weiterer grosser Nutzen ist der Kundenspiegel. Es ist einfacher, die Anforderungen und Bedürfnisse einer heterogenen Kundenstruktur abzubilden, wenn die eigenen Teams die Vielfalt der Kunden spiegeln.
In vielen Branchen und Tätigkeiten ist die kulturelle Durchmischung längst eine Normalität. Gründe dafür sind der Fachkräftemangel und die Globalisierung. Die Sensibilisierung, was diese Durchmischung für die Führungskräfte heisst, steckt aber noch in den Kinderschuhen. Ansatzpunkte und Skills, die es bei der Führung im interkulturellen Umfeld zu beachten gilt, sind:
Damit Vielfalt zur Meinungs- und Entscheidungsbildung genutzt werden kann, sind eine geeignete Sprache und Kultur unabdingbar. Eine gemeinsame Sprache klärt unterschiedlich besetzte Begriffe und ist Grundlage für ein gemeinsames Verständnis. Für diese Abstimmungsleistung braucht es Zeit und die nötigen Gefässe, die die Geschäftsführung zur Verfügung stellen muss und selber aktiv mitgestaltet. Dabei muss sich die oberste Führung bewusst sein, dass ihr Handeln und Kommunizieren stets Vorbildcharakter aufweist.
Als Dienstleister und verlängerter Arm der obersten Führungsstufe sind die Personalentwicklung, das HR und die Kommunikationsstelle besonders gefordert. In welcher Sprache und Tonalität Botschaften versandt werden oder welche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gefördert werden, sagt viel über die benannte und über die tatsächlich gelebte Unternehmenskultur aus.
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