Ein Kunde, mit dem ich immer wieder zusammenarbeite, hat mich vor kurzem angerufen und sein Anliegen formuliert. Er war auf der Suche nach Anregung für die ganze Abteilung zum Thema «Interdisziplinäre Zusammenarbeit». Bei diesem Thema stellten sich dem Team seit längerem ähnliche Herausforderungen und die Abteilung verwendete viel Energie dafür auf. Die Führungskraft formulierte zwei Ziele:
Es ging also nicht darum, einen konkreten Vorgehensplan zu entwickeln, sondern durch Reflexion und Austausch neue Sichtweisen zu erlangen und die Selbststeuerungsfähigkeit zu fördern. Im Gespräch mit der Führungskraft einigten wir uns auf die Methode Teamcoaching.
Im Teamcoaching können – genau wie im Einzelcoaching – die Aufgaben, die eigene Haltung sowie die einzelnen Rollen reflektiert werden. Immer mit dem Ziel, die eigene Handlungsfähigkeit oder bei einem Team die gemeinsame Handlungsfähigkeit zu verbessern. Im Gruppensetting können kreativere Lösungsideen entwickelt werden, weil mehrere Sichtweisen zum Tragen kommen. Ebenso profitieren die Teilnehmenden eines Teamcoachings von den unterschiedlichen Sichtweisen und Erfahrungen aller Mitglieder. Die Beziehung zum Coach ist im Teamcoaching eine andere als im Einzelcoaching. Im Einzelsetting fördern das Vertrauen und die Qualität der Beziehung ein angstfreieres Herangehen an die eigenen Spannungsfelder. Im Teamsetting ist der Coach ein behutsamer Anreger und die Beziehung innerhalb der Gruppe ist das tragende Element.
Nach dem Teamcoaching hat die Führungskraft verschiedene positive Effekte erfahren. Bereits das Festlegen des Themas und die Bereitschaft der Führungskraft für ein Entwicklungsgefäss gaben einerseits dem Thema Aufmerksamkeit und andererseits den Personen Wertschätzung gegenüber ihren Herausforderungen. Der gezielte Austausch über die unterschiedlichen Sichtweisen brachte wertvolle Perspektivenwechsel. Eine gewisse Erfrischung stellte sich gegenüber den wiederkehrenden Themen und dem damit einhergehenden Frust ein. Als besonders wirksam hat das Team die Runde «Lernen über uns selber» wahrgenommen. Dank der hohen Reflexionsfähigkeit war das Team bereit, über sich und die blinden Flecken nachzudenken. Alles in allem hat das Team den Nachmittag sehr geschätzt und das Ziel der Erhöhung der Handlungsfähigkeit wurde voll erreicht.
Der Führungskraft gratuliere ich für ihr gutes Gespür, dass das Team einen Ort der Reflexion braucht und nicht einen konkreten Handlungsplan benötigt.
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