Vor kurzem durfte ich im Rahmen einer Teamentwicklung einen Teamworkshop moderieren. Aufgrund einer neuen Ausrichtung in der Arbeitsorganisation vereinte die Führungskraft zwei Gruppen zu einem Team zusammen. Mein Auftrag für diesen Nachmittag war, das Vertrauen zu fördern und Momente zum Kennenlernen zu schaffen.
Im Alltag betreuen beide Gruppen mit derselben Führungskraft zwei Alterswohngruppen mit behinderten Menschen. Die Betreuungsarbeit beinhaltet zum grossen Teil sozialpädagogische Arbeit. Da es sich um ältere Menschen handelt, geht es auch um pflegerische, medizinische Arbeit. Das Team ist sehr heterogen zusammengesetzt – Alter, Geschlecht, Nationalität und auch in der fachlichen Berufsausrichtung zwischen Sozialpädagogik und Medizin.
Aufgrund der heterogenen Zusammensetzung und dem Wissen, dass die Personen bereits Berührungspunkte hatten und erste Muster sich schon gebildet haben, wählte ich zusammen mit der Führungskraft eine Outdoor-Veranstaltung aus. Als Beraterin mache ich immer wieder die Erfahrung, dass es sehr hilfreich ist, sich an neuen, für alle ungewohnten Orten zu treffen. Die Menschen zeigen sich ausserhalb der Komfortzone achtsamer, beweglicher und es werden neue Seiten sichtbar. Ohne die klassische Sitzungszimmersituation mit Tischen und Stühlen ergeben sich sofort auch mehr Kontaktmöglichkeiten untereinander.
An diesem Nachmittag trafen wir uns im Wald und führten verschiedene Wahrnehmungs- und Kooperationsübungen durch. Als Moderatorin setzte ich Übungen ein, bei denen es nicht darum ging, intellektuell zu brillieren oder andere mit Wortgewandtheit zu überzeugen. Bei der ersten Übung spielte das Vertrauen und das sich Einlassen eine zentrale Rolle. Auf dem «Trustwalk» führt eine Person andere Personen, deren Augen verbunden sind, gleichzeitig durch den Wald. Die Wahrnehmung, wie es sich anfühlt zu führen oder geführt zu werden, ist für jeden möglich und hilft, sich gegenseitig besser kennen zu lernen.
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