«Wer bin ich und was ist bis jetzt aus mir geworden? Was soll noch aus mir werden und wie gestalte ich mein Leben?» Diese Fragen kennen wir alle aus der Pubertät. Auch im Erwachsenenleben schleichen sich die grossen Fragen immer wieder ein und fordern Beachtung. Das Sich-gewahr-werden seines Selbst und die Auseinandersetzung zeichnen uns als Menschen aus. Nutzen wir doch diese Gabe und entwickeln unseren eigenen roten Faden durchs Leben.
Häufig fordern diese Fragen zur Lebensmitte vermehrt Beachtung. Vieles haben wir in einer ersten Schaffensphase erfüllt, anderes scheint unerreichbar oder sogar verwehrt. Wir erkennen besser als in der Pubertät, was wir erwarten dürfen, was wir zu leisten im Stande sind und was wir getrost ignorieren können. Die Endlichkeit wird uns bewusst und doch habe wir noch eine lange Arbeitsspanne vor uns. In dieser Zeit ist es typisch, dass wir kritisch unsere Erwartungen und Träume betrachten und realistisch das bisherige Leben würdigen. Es gilt, Enttäuschungen auszuhalten und Erfolge zu feiern. Erst dann kann ich mich der Zukunft zuwenden und eine Fortsetzung meines Lebensplans entwerfen. Was will ich noch erreichen und verwirklichen? Was passt zu mir und meinem Lebensmodell? Das sind häufige Themen in der Laufbahnberatung. Doch wie in der Pubertät brauchen solche Fragen Zeit, um zu stimmigen Antworten zu reifen.
Es gibt auch die Möglichkeit, sich im Selbststudium mit sich selber auseinanderzusetzen. Eine Unterstützung dazu bieten die fachliche Lektüre und inspirierende Lebenswege von anderen Menschen. Haben Sie gewusst, dass nicht nur in der Pubertät unsere Hormone eine Rolle spielen, sondern wir auch in der Mitte des Lebens einige hormonellen Schwankungen erleben? Wissen kann uns helfen, uns selber besser zu verstehen. Darum hier einige Beispiele als Anregung:
Leichte Fachliteratur:
Sammlung von Lebensbiografien in einer sehr ästhetischen und gebundenen Form:
Als humoristische Kurzbetrachtung:
Oder wie Carl Gustav Jung sagt: «Wir können den Nachmittag des Lebens nicht nach demselben Programm leben wie den Morgen. Denn was am Morgen viel ist, wird am Abend wenig sein und was am Morgen wahr ist, wird am Abend unwahr sein.»
Egal in welcher Form oder mit welchen Hilfsmitteln Sie über sich selber nachdenken: ich wünsche Ihnen eine gute Entwicklungszeit.
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