25.09.2019

Lernen, Austauschen und Weiterkommen – zum Beispiel bei der Mahlzeit

Was bringen mir solche Formate und was kann ich dabei üben?

Mahlzeit

Formate wie die Mahlzeit unterstützen Menschen, ihre Anliegen selbstbestimmt in einer Gruppe zu vertreten.

Am letzten Freitag fand bei crearium wieder einmal eine Mahlzeit statt. Das ist ein gemeinsames Mittagessen, an dem wir mit sechs Gästen ein mitgebrachtes Thema diskutieren. Ein Teilnehmer hat uns gefragt, warum wir das machen. Unser Reason Why und warum für uns dieser Anlass ein Stellvertreter der modernen Arbeitswelt ist, stellen wir in diesem Blogbeitrag vor.

Selbstbestimmt ein Anliegen und somit die eigene Entwicklung vorantreiben

Als Teilnehmerin oder Teilnehmer der Mahlzeit bringe ich ein Thema mit, zu dem ich Anregung suche. Oft wird das Anliegen als Frage formuliert wie: «Wie geht ihr mit Führung über mehrere Standorten um?» Oder «Habt ihr einen Karriereknackpunkt erlebt und wie seid ihr damit umgegangen?» Als Vorbereitung überlege ich mir also, in welchem Punkt ich mich gerade weiterentwickeln will. Indem ich mein Anliegen in der Runde dann auch noch formuliere, stehe ich für meine Entwicklung ein und öffne mich für andere Meinungen und Perspektiven. In der anschliessenden Diskussion erhalte ich Tipps und Anregungen und ich bestimme am Schluss selber, was ich mitnehmen beziehungsweise umsetzen will.

Selbstwirksamkeit einer Gruppe erleben

Die Themen und Anliegen der Teilnehmenden sammeln wir an Ort und Stelle, also am Mittagstisch selber. Die Teilnehmenden geben anschliessend bekannt, welche Themen sie am meisten interessiert und entscheiden so als Gruppe das heutige Gesprächsthema. Das geschieht in kurzer Zeit. Die Selektion filtert immer das für diese Gruppe relevante Thema heraus und alle sind beteiligt. Was in der Energie jeweils deutlich spürbar ist. Ebenfalls interessant ist, dass sich schon nach kurzer Zeit ein engagierter Austausch ergibt und man das eigene Netzwerk den anderen zur Verfügung stellt. Zum Beispiel: «Ich kenne dazu eine gute Veranstaltung» oder «Ich kenne eine Person, die dir vielleicht weiterhelfen kann».

Vielfalt als Ressource nutzen

Niemand (ausser crearium) weiss, wer mit am Tisch sitzt. Der Zufall (oder besser gesagt: die Anmeldung) bestimmt die Runde. Die Durchmischung ist immer vielfältig bezüglich Alter, Berufsgruppe, Branche, Funktion, Geschlecht und kulturelle Herkunft. Genau diese Vielfalt eröffnet jeweils neue Perspektiven im eigenen Thema und wiederspiegelt die interdisziplinäre Arbeit in den Organisationen.

Begegnung auf Augenhöhe 

Am Anfang der Mahlzeit verzichten wir ganz bewusst auf eine klassische Vorstellungsrunde. Zu oft führen solche Momente zum Herunterspulen von Lebensläufen, betonen formale Hierarchiegeschichten oder fordern Egoshootings ein. Weil sich an der Mahlzeit jeder mit seinem Thema als Mensch mit einem persönlichen Interesse zeigt, findet sofort eine Ankoppelung statt. Im anschliessenden Gespräch begegnen wir uns über das Thema und auf Augenhöhe. Natürlich ist es dann auch wichtig, mehr voneinander zu erfahren. Dies geschieht jedoch im Gespräch und nicht aufgrund von Eckwerten.

Fazit

Wir sind überzeugt, dass genau diese Fähigkeit und Erfahrungen in Zukunft hilfreich sind. Egal, ob in einer Netzwerkorganisation oder in klassischen Organisationsstrukturen. crearium ist es ein Anliegen, solche Formate zu fördern und möglichst vielen zugänglich zu machen. Darum laden wir kostenlos dazu ein. Uns ist es bewusst, dass solche Vorgehensweisen für einige Menschen noch ungewohnt sind. Darum legen wir Wert auf unsere Rolle als Gastgeber und schaffen einen gemütlichen, unkomplizierten Rahmen.

Weitere Informationen zur Mahlzeit von crearium: www.crearium.ch/mahlzeit

Autorin

Luzia Anliker

Luzia Anliker ist Beraterin und Coach. Im Blog berichtet sie aus ihrer langjährigen und vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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