07.08.2019

Lernen im Team

Wie eine Retrospektive das Lernen im Team unterstützt.

Teamwork

Die Retrospektive hilft, die Verbesserung und die Entwicklung im Team zu gestalten und voranzutreiben.

Damit Unternehmen trotz vielen äusseren Veränderungen erfolgreich bleiben, mit zufriedenen und engagierten Mitarbeitenden die Zufriedenheit der Kunden sicherstellen und attraktiv für junge Fachkräfte sind, müssen sie lernen zu lernen. Oder wie der Experte für modernes Lernen, Harold Jarche, sagt: «Learning is the work.»

Was ist eine Retrospektive?

Eine Retrospektive ist ein wiederkehrendes Team-Ereignis aus der agilen Arbeitsweise. Dabei trifft sich das ganze Team und reflektiert seine Zusammenarbeit bezüglich Effektivität, Effizienz und der Teamarbeit. Das Wort Retrospektive (lat. retrospectare «zurückblicken») beschreibt einen Rückblick auf Vergangenes und ist in der Kunst bereits weit verbreitet. In diesem Zusammenhang werden oft die Gesamtwerke eines Künstlers oder einer Künstlerin betrachtet oder eine Schaffensphase unter einem spezifischen Aspekt gewürdigt. In der agilen Arbeitsweise wird die Retrospektive ebenfalls als eine Art Rückblick verstanden. Immer mit der Absicht, daraus zu lernen, um für die Zukunft besser und geschickter unterwegs zu sein. Das Ziel der Retrospektive ist es, die Verbesserung und die Entwicklung im Team selber zu gestalten und voranzutreiben.

Was braucht es für eine Retrospektive?

Voraussetzung für eine Retrospektive ist ein Team, das Lust hat, etwas Neues auszuprobieren. Weiter wird ein Raum (das kann ein grosser Meeting-Raum sein) und Zeit (zum Beispiel ein bis zwei Stunden) benötigt für den Dialog. Dann braucht es eine Person, die die Moderation übernimmt. In der Scrum-Welt heisst diese Rolle Scrum Master. Sinnvollerweise ist das jemand, der Lust hat, sich mit der Retrospektive und deren fünf Phasen auseinander zu setzen. Am Anfang ist es hilfreich, dass es immer die gleiche Person ist. Mit der Zeit bekommt das Team Routine im Ablauf und die Moderation kann auch alternierend stattfinden. Die Retrospektive kann mit unterschiedlichen Methoden durchgeführt werden und findet immer wieder (zum Beispiel alle vier Wochen) statt.

Wie unterstützt die Retrospektive das Lernen im Team?

Grundbedingungen, um als Team überhaupt arbeits- und leistungsfähig zu sein, sind Vertrauen und gemeinsame Abstimmung. Dafür braucht es Orte der Begegnung und des Austausches. Die Retrospektive «ritualisiert» diese Begegnung und unterstützt dabei die Teambildung. Ein wesentlicher Punkt für den Lernprozess ist die Übernahme von Verantwortung. Alle im Team reflektieren und tragen mit ihren Inputs dazu bei, dass neue Lösungen, Ideen oder Wege gefunden werden. Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin eröffnet neue Perspektiven! Gemeinsam wird am Schluss entschieden, welche Punkte in welcher Priorisierung übernommen werden. In der nächsten Retrospektive wird dann darüber reflektiert, wie sich diese Punkte seit der letzten Retrospektive entwickelt haben. Ein Team erlebt sich dabei selber als höchst wirksam und als Treiber der Entwicklung. Weitere Bausteine im Lernen sind die gelebte Fehlerkultur und das Feiern von Erfolgen. Es ist unglaublich motivierend, auch mal als Team sagen zu können: das ist uns richtig gut gelungen!

Sind Sie neugierig geworden? Haben Sie Lust, in Ihrem Team selber eine Retrospektive durchzuführen? Hier finden Sie Informationen zu Workshops rund um die Retrospektive.

In einer Kooperation mit Kaspar Käser von Changeloop veranstaltet crearium eine Serie von Workshops rund um das Thema Retrospektive.

Autorin

Luzia Anliker

Luzia Anliker ist Beraterin und Coach. Im Blog berichtet sie aus ihrer langjährigen und vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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