09.10.2019

Wieder handlungsfähig werden mit dem 5-Minuten-Trick

Wenn uns schon die schiere Grösse eines Gedankens lähmt.

5-Minuten-Trick

Gezielt fünf Minuten einsetzen, um zu erkennen, wie es weitergeht.

In der Standortbestimmung oder auch Laufbahnberatung höre ich im Erstgespräch ganz oft: «Ich bin nicht mehr zufrieden mit dem, was ich mache. Aber ich habe keine Idee, was ich sonst machen soll!» Und meist ist das kein einfach gesprochener Satz, sondern untermalt mit viel Ratlosigkeit. Abraham Maslow sagte dazu: «Es ist nicht normal, zu wissen, was wir wollen. Das ist eine seltene und anspruchsvolle psychologische Leistung.» Doch wenn so viel Ungewissheit und Anstrengung uns lähmt, ist es manchmal auch wichtig, zuerst einmal wieder in die Handlungsfähigkeit zu gelangen. Mit einem kleinen Schritt und ohne dem Anspruch, die Lösung gleich zu finden. Manchmal verwende ich dazu die Methode «5-Minuten-Trick» aus der Toolbox von Micheal Faschingbauer aus Effectuation. Wie die Methode geht, davon handelt dieser Blogbeitrag.

Vorbereitung

Nehmen Sie ein Blatt Papier und einen Bleistift zur Hand und bereiten Sie einen Timer auf 5 Minuten vor. Die nächsten fünf Minuten gehören nur Ihnen und sind dafür da, ein neues Vorhaben zu starten. Die fünf Minuten sind der Einsatz, das Ergebnis ist offen, es gibt keinen Anspruch auf eine Lösung. Nicht weniger und nicht mehr.

Probehandeln

Sobald die Zeit läuft, beginnt das «Probehandeln im Kopf». Schreiben Sie alles auf, was Ihnen zu den folgenden Fragen in den Sinn kommt:

  • Welcher Punkt eignet sich für den Start? Wo könnte ich beginnen?
  • Worum geht es bei dem Vorhaben und welche Mittel stehen mir unmittelbar zur Verfügung?
  • Was sind erste Schritte mit leistbarem Einsatz?
  • Wer aus dem eigenen Netzwerk könnte mich da unterstützen?

Unterbrechen Sie Ihre Arbeit, sobald der Wecker sich meldet.

Entscheiden

An dieser Stelle begutachten Sie nun Ihre Arbeit und treffen eine Vereinbarung mit sich selbst. Es gibt drei Möglichkeiten:

  • Jetzt weitermachen, weil die Lähmung für heute überwunden ist. Auch im weiteren Arbeiten wird die Zeit begrenzt (Timeboxing).
  • Einen späteren Zeitpunkt zum Weitermachen definieren (morgen oder übermorgen) und dann nochmals für fünf Minuten weiter daran arbeiten.
  • Das Vorhaben hier und jetzt endgültig beenden.

Fazit

Die Übung ist ganz einfach und manchmal reicht sie bereits aus, damit ich mich selber wieder handlungsfähig und selbstwirksam erlebe. In meiner Erfahrung fokussieren die Menschen oft bei komplexen Themen zu fest auf das Ziel – die Lösung. Doch die ist selten schnell und schon gar nicht linear erreichbar. Diese Übung hilft, die Ungewissheit auszuhalten, kleine Schritte mit den eigenen Möglichkeiten zu machen und immer wieder zu reflektieren. Also ein iteratives Vorgehen. Diese Übung ist übrigens auch in anderen Fragen anwendbar. Einfach mal ausprobieren!

Autorin

Luzia Anliker

Luzia Anliker ist Beraterin und Coach. Im Blog berichtet sie aus ihrer langjährigen und vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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