Vor einiger Zeit führte ich ein spannendes Gespräch mit einem sehr erfahrenen Projektleiter. Ihm war der Umgang mit Vielfalt und das Nutzen der Potentiale in Projektteams sehr wichtig. Gemeinsam entwickelten wir eine Idee, wie die Stärken in Projektteams sichtbar gemacht werden können und die Teammitglieder ihre eigenen Fähigkeiten (Personal Mastery) weiterentwickeln können. Von dieser Möglichkeit handelt dieser Blogbeitrag.
Viele kennen das Kick-off Meeting als Startpunkt bei einem neuen Projekt. Dabei geht es häufig um inhaltliche, organisatorische und strategische Punkte rund um dieses Projekt. Oft wird der Arbeitsfähigkeit als Gruppe, dem Sich-kennen-lernen oder der eigenen Entwicklung wenig Raum gegeben. Der Projektleiter wollte genau diesen Punkten Beachtung schenken und baute im Kick-off eine längere Sequenz dazu ein. Alle Beteiligten teilten in der Gruppe ihre drei grössten Fähigkeiten, die sie dem Team zur Verfügung stellen. Dabei ging es um Kompetenzen ausserhalb der Fachkompetenzen. Diese Fähigkeiten wurden auf einem Mural-Board notiert und die Gruppe überlegte gemeinsam, wie sie diese Fähigkeiten/Kompetenzen am Besten gebrauchen könnte. Zum Teil wurden Rollen oder Aufgaben aufgrund dieser Fähigkeiten vergeben, zum Teil wurde neben den Fähigkeiten notiert, wo oder bei welcher Gelegenheit diese Fähigkeit zum Tragen kommt.
In einer weiteren Sequenz reflektierte jede und jeder für sich, was sie oder er in diesem Projekt lernen möchte. Das eigene Lernfeld wurde so klar wie möglich beschrieben und das Ergebnis in der Gruppe geteilt.
Ein Beispiel:
Lernfeld | Ich möchte meine Skills verbessern im Bereich Erwartungsmanagement mit den Stakeholdern. |
Woran würde ich merken, dass ich meine Fähigkeiten verbessert habe? |
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Wer iterativ unterwegs ist hat den Vorteil, durch regelmässige Reflexion Handlungen, Vorgehensweisen usw. anzupassen. So nutzte auch dieses Team nach der Teamretrospektive den Moment, um über das eigene Lernfeld zu reflektieren. Durch die Transparenz der Lernfelder war es – auf Wunsch – sogar möglich, einander sehr genau Rückmeldungen über erlebte Situationen oder Entwicklungen zu geben.
Die Teammitglieder haben diese Reflexion sehr geschätzt. Es wurde ihnen bewusst, dass sie durch ihre Arbeit nicht nur das Projekt voranbrachten, sondern sie auch persönlich etwas mitnahmen. Hier einige Aussagen von Teammitgliedern:
«Ich habe selten so hilfreiche und ganz konkrete Feedbacks erhalten.»
«Durch das stetige Dranbleiben habe ich echte Fortschritte erreicht.»
«Es war sehr nützlich, voneinander diese «Superfähigkeiten» zu kennen. Ganz konkret konnte ich einen Kollegen um Rat fragen, als ich eine Herausforderung hatte. Ich bin nicht sicher, ob ich vorher auf ihn zugegangen wäre. Einfach, weil ich seine Fähigkeit nicht gekannt habe.»
Die individuellen Stärken nutzen ist nicht nur in einem Projektteam wichtig. Das gilt genauso für Führungs- und andere Teams. Heterogenität und Vielfalt sind eine grosse Chance und Voraussetzung, um mit Komplexität umgehen zu können.
In der modernen Arbeitswelt ist Lernen ein wesentlicher Aspekt von Arbeit. Der Projektleiter hat das erkannt und in das Projekt eingebracht. Wir sind begeistert, insbesondere von folgenden Punkten:
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