Was macht einen guten Text aus? Ein Text ist gut, wenn die Botschaft des Absenders beim Leser ankommt (siehe auch Blogbeitrag «In fünf Schritten zum Verständnis»). Klingt zwar simpel, bei der Umsetzung ist es dann nicht immer so einfach. Doch beginnen wir vorne. Ganz vorne. Nämlich vor dem Schreiben. Das Wichtigste beim Schreiben ist, zu wissen, was man schreiben will. Was will ich beim Leser auslösen und bewirken? Was weiss die Leserin bereits und was will sie von mir erfahren?
Nachdem das Ziel des Textes klar ist geht es darum, ihn zu gestalten. Dabei steht die Verständlichkeit an oberster Stelle. Texte sind verständlicher, wenn sie kurz sind, einfach im Aufbau und anschaulich. Doch was heisst das?
Sprachforscher haben Formeln entwickelt, die die Lesbarkeit und die Verständlichkeit von Texten messen. Die bekanntesten für die deutsche Sprache sind die Flesch-Formel und die Wiener Sachtextformel. Das Resultat der Flesch-Formel ist eine Zahl. Je höher der Wert, desto einfacher die Lesbarkeit:
Flesch-Wert | Lesbarkeit | Typisch für |
---|---|---|
0-35 | sehr schwierig | Doktorarbeiten |
36-45 | schwierig | Gesetzestexte, Geschäftsbedingungen |
46-60 | durchschnittlich | Online-Zeitung, Belletristik |
61-70 | einfach | Anleitungen, Rezepte, Belletristik |
71-80 | sehr einfach | Boulevard-Zeitung, Belletristik |
81-100 | anspruchslos | Comic, Werbetext |
Die Wiener Sachtextformel gibt an, für welche Schulstufe ein Sachtext geeignet ist. Die Skala beginnt bei Schulstufe 4 und endet bei 15. Ein Text mit dem Wert 4 ist leicht verständlich, einer mit 15 ist schwierig.
Wer seinen Text auf Verständlichkeit überprüfen will, kann das online tun. Neben den Verständlichkeitswerten geben die Analyseinstrumente noch Hinweise, was den Text verständlicher machen würde. Probieren Sie es aus!
Dieser Blogbeitrag hat einen Flesch-Wert von 70 und entspricht der Schulstufe 6 der Wiener Sachtextformel.
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