11.10.2017, Entwicklung von Organisationen

Motivation – ein wichtiges Führungsthema im Change

In Zeiten grosser Verunsicherung ist es wichtig, in der Führung über Motivation zu reden. Ein Erfahrungsbericht aus einer Organisation.

Eine internationale Firma aus dem Dienstleistungsbereich mit mehreren Standorten in der Schweiz beschäftigt sich im Moment intensiv mit verschiedenen Veränderungsprozessen:

  • Beim technologischen Wandel, der seit mehreren Jahren vorbereitet wird, rückt der Going-live-Termin näher
  • Die Organisation hat auf Konzernstufe ein Joint-Venture vollzogen
  • Einhergehend mit dieser Zusammenführung findet eine Reorganisation auf allen internationalen und nationalen Organisationseinheiten statt

Führung für den Wandel befähigen

Im Rahmen des Change Managements finden für alle Führungskräfte verschiedene Workshops statt – mit der Idee, die Führungskräfte für den Change zu befähigen und zu stärken. Aufgrund des Zeitdrucks und der grossen Verunsicherung durch die unerwartete Reorganisation setzte ich als Change Beraterin für den nächsten Workshop das Thema Motivation an. Gerade in anspruchsvollen Phasen ist es enorm wichtig, über Befindlichkeit, Selbstführung und Führungsherausforderungen zu sprechen.

Motivationsquadrat

Das Motivationsquadrat zeigt vier Felder der intrinsischen Motivation.

Austausch und Sammlung von Methoden und Inputs

Im Workshop war es mein Ziel, den Austausch zwischen den Führungskräften über die eigene Befindlichkeit zu fördern, die Selbstreflexion anzuregen und über die Aufgabe als Führungskraft in Bezug zur Motivation zu sprechen. Im Wissen, dass das Thema Motivation sehr komplex ist, beschränkte ich mich auf die intrinsische Motivation. Um ganz konkret zu arbeiten, verwende ich gerne das Motivationsquadrat (siehe Abbildung). Anhand folgender Fragen zum Motivationsquadrat findet jeweils schnell ein Austausch statt:

  1. Was demotiviert mich gerade und in welches Feld gehört das?
  2. Auf welchem Feld bin ich besonders empfindlich/empfänglich?
  3. In welchem Feld werde ich von meinen Mitarbeitenden gerade sehr gefordert?

Anschliessend an den Austausch und die Diskussion sammelten die Führungskräfte Ideen im Umgang mit dem eigenen Team zu den jeweiligen Feldern und erklärten einander ihre Methoden.

Von der Schockstarre in die Handlungsfähigkeit gelangen

Bei Ermüdungserscheinungen in Projekten, sehr kräfteverschleissenden Aufgaben oder wie hier sehr unerwarteten, verunsichernden Veränderungen hilft es, durch Reflexion und Austausch die Menschen zu unterstützen. In diesem Beispiel half es den Führungskräften aus der Schockstarre wieder in die Handlungsfähigkeit zu kommen. Je besser ich mich selber kenne und aktiv steuere, umso wirksamer führe ich andere Personen.

Feedbacks von Führungskräften aus dem Workshop

Der Workshop war sehr intensiv. Es ist anstrengend, über sich und seine eigene Motivation nachzudenken. Und es ist anspruchsvoll, darüber zu sprechen und sich anderen gegenüber zu öffnen. Dass es sich lohnt, zeigen die Statements der Teilnehmenden:

«Es hat sehr gut getan zu erleben, dass ich mit meinen Ängsten und Blockaden nicht alleine bin.»
«Die Ideen, die wir gesammelt haben, haben mir gezeigt, dass ich sehr wohl etwas für meine Mitarbeitenden tun kann.»
«Mir wurde klar, dass ich im Alltag schon ganz viel mache, um meine Kollegen und Kolleginnen zu motivieren.»
«Mir war nicht bewusst, dass ich selber so stark auf das Feld Kompetenz reagiere. Nun verstehe ich, warum ich mich im Moment so demotiviert fühle.»
«Wenn ich mein Team betrachte verstehe ich nun, dass ich noch mehr individuell führen kann.»
«Die Ideensammlung hat mich sehr inspiriert und ich versuche den Tipp gleich beim nächsten Meeting aus.»

Autorin

Luzia Anliker

Luzia Anliker ist Beraterin und Coach. Im Blog berichtet sie aus ihrer langjährigen und vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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