15.11.2017, Interkulturelle Entwicklung

Kick-Off Workshops für interkulturelle Projektteams

Am Anfang eine Basis für die Zusammenarbeit zu schaffen hilft, grosse Entfernungen und Kulturgrenzen im Projekt besser zu überbrücken.

In interkulturellen Teams ist es besonders wichtig, die Art der Zusammenarbeit zu thematisieren.

Organisationen führen bei grossen Projekten oft sogenannte Kick-Off-Veranstaltungen durch. Dabei werden fachliche Aspekte des Projektes besprochen, Aufgaben zugeteilt und Zeitpläne erstellt. Häufig wird das Augenmerk aber zu wenig auf den Findungsprozess in der Gruppe, das Sich-Kennen-Lernen, gelegt. Und es wird kaum über die Art und Weise, wie man zusammenarbeiten möchte, diskutiert.

Gerade in Projektteams, bei denen sich die Zusammenarbeit interkulturell gestaltet, ist es am Anfang wichtig, eine emotionale Basis zu legen, um grosse Entfernungen und Kulturgrenzen zu überbrücken. Die anfangs investierte Zeit in der Betrachtung der Zusammensetzung hilft, nachher störungsfreier zu arbeiten und Konflikte schneller zu thematisieren und zu lösen. Dabei sind alle Arten von Konflikten gemeint.

Diskussion und gemeinsames Verständnis über die Art der Zusammenarbeit

Umso mehr hat mich der Auftrag eines Gesamtprojektleiters gefreut. Das Projekt ist länderübergreifend und betrifft auch alle Divisionen in der Schweiz. Während einer mehrtägigen Veranstaltung war es meine Aufgabe, verschiedene Sequenzen zur Teamentwicklung zu moderieren. Wie Menschen zusammenarbeiten hängt stark davon ab, wie sie die Reaktion des jeweils anderen einschätzen können und ihm als Person vertrauen. Dazu braucht es Raum für Begegnung und Zeit zur Betrachtung, welche Personen und welche Kulturen mit an Bord sind. In Abstimmung mit dem Projektleiter haben wir daher folgende Punkte thematisiert:

  • Erwartungen an das Projekt, an das Team, an den Projektleiter
  • Rollen im Projektteam
  • Welche Kommunikationskanäle werden für welche Themen genutzt?
  • Welche Merkmale kennzeichnen die (Business-)Kultur der Länder, aus denen die Teilnehmenden kommen? Welche Gemeinsamkeiten/Unterschiede gibt es?
  • Welche Merkmale kennzeichnen die (Teil-)Organisationen, für die die Teilnehmenden arbeiten? Welche Gemeinsamkeiten/Unterschiede gibt es?
  • Welche Persönlichkeiten mit welchen Arbeitsweisen sind dabei?
  • Wie erweist man in meiner Kultur anderen Personen Respekt und was sind No-gos?
  • Gemeinsame Regeln/Abmachungen im Umgang miteinander

Diese Themen wurden intensiv diskutiert und partizipativ definiert. Dadurch entstand eine emotionale Basis zueinander und ein gemeinschaftliches Verständnis über die Art und Weise, wie man in Zukunft zusammenarbeiten will.

Ein wesentlicher Bestandteil dieser geglückten Kick-off-Veranstaltung waren sicher auch die sehr inspirierenden, externen Räumlichkeiten und die Möglichkeit, sich in einem lockeren Rahmen am Abend zu begegnen.

Ich wünsche dieser Projektgruppe einen guten Start, gutes Gelingen und ich freue mich sehr, sie alle beim Projekt-Boxenstopp wieder zu sehen!

Autorin

Luzia Anliker

Luzia Anliker ist Beraterin und Coach. Im Blog berichtet sie aus ihrer langjährigen und vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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