28.02.2017, Interkulturelle Entwicklung

Interkulturelle Kompetenz trainieren

Wie sich junge Studierende für ihre Zukunft und allfällige Führungsarbeit fit machen.

Es ist mir immer wieder eine Freude, über interkulturelle Kompetenz zu dozieren. So durfte ich auch dieses Jahr mit Studierenden der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Life Sciences and Facility Management in Wädenswil, zusammenarbeiten. Im Rahmen der Personalführung unterrichtete ich das Thema "Interkulturelles Management".

Interkulturelle Themen für künftige Führungsrolle

Die Studierenden im Bachelor-Lehrgang "Lebensmitteltechnologie" sind zwischen 22 und 35 Jahre alt. Die meisten haben vor dem Studium eine Lehre als BäckerIn, Koch/Köchin, KonditorIn, MetzgerIn, ChemielaborantIn oder BrauerIn inklusive Berufsmatura absolviert oder sind über die Matura direkt in das Studium eingestiegen. Viele bringen daher, nebst der eigenen Sozialisierung, auch erste interkulturelle Erfahrungen im Beruf mit. Die späteren Tätigkeitsfelder liegen in den Bereichen Produktion, Forschung, Entwicklung, Qualitätssicherung und Marketing. Das Studium hat zum Ziel, sie zu qualifizierten Fach- und Führungskräften auszubilden.

Ich war sehr erfreut, wie viele Studierende in diesem Jahr den Unterricht genutzt haben, um ihre Anliegen aus der Rolle einer Führungskraft vorzubringen. Die meistgestellte Frage war: "Was kann ich als Führungskraft tun, um Missverständnisse zu vermeiden?" Natürlich gibt es da Tricks und Tipps, die diese Frage ganz konkret beantworten. Zum Beispiel: Beim Nachfragen keine geschlossenen Fragen stellen. Also nicht "Hast du verstanden, was ich meine?". Sondern eine offene Frage verwenden, wie "Was hast du jetzt gerade verstanden?" Zu meiner Freude waren die Studierenden bereit, diese komplexe Frage auch ganzheitlich anzugehen. So analysierten und übten wir anhand verschiedener Fallbeispiele mögliche Vorgehensweisen. Natürlich nebst der klassischen Wissensvermittlung.

Grosser Nutzen, um mehr über eigenes Verhalten zu lernen

Am Schluss habe ich die Studierenden gefragt, was sie aus dem Unterricht für ihre Zukunft mitnehmen. Sehr gerne teile ich diese Statements mit Ihnen:

  • "Mir hat es viel gebracht, Techniken und Methoden zu lernen, die mir helfen, Menschen besser zu verstehen."
  • "Ich kann nun besser analysieren und verstehen, warum jemand aus einer anderen Kultur etwas macht, wie er es eben macht. Zum Beispiel, warum jemand zum Essen nur die rechte Hand benutzt."
  • "Ich habe extrem viel über mich selber erfahren. Wie ich denke und wie ich handle. In Zukunft möchte ich gerne versuchen, mehr nachzufragen und zu verstehen, bevor ich mir ein Urteil bilde."
  • "Mir haben die Praxisbeispiele sehr aufgezeigt, wie ich als Führungskraft interkulturelle Probleme angehen und lösen kann."
  • "Mir ist durch das <link http: www.crearium.ch blog wahrnehmung-und-das-eisbergmodell external-link-new-window>Eisbergmodell klargeworden, dass wir nur sehr wenig über einen Menschen offensichtlich verstehen."
  • "Mir wurde bewusst, dass ich als Führungskraft die Spielregeln massgeblich mitbestimmen kann und so das Miteinander gestalte."

Ich gebe zu, dass mich dieser sorgsame und bewusste Umgang mit der Führungsrolle sehr überzeugt und ich freue mich auf diese neuen Fach- und Führungskräfte!

Autorin

Luzia Anliker

Luzia Anliker ist Beraterin und Coach. Im Blog berichtet sie aus ihrer langjährigen und vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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