Kürzlich – in einem interkulturellen Seminar für Führungskräfte – gab es einen spannenden Moment. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren erstaunt, in der Agenda so viele Themen der Selbstreflexion zu entdecken. Warum das Lernen und Reflektieren über sich selber bei einer Auseinandersetzung mit interkultureller Kompetenz wichtig ist, handelt dieser Blog.
Damit ich andere verstehe, muss ich mir zuerst meiner eigenen kulturellen Prägungen bewusst sein (siehe Blogbeitrag zum Eisbergmodell). Das erreiche ich durch das Nachdenken über mich selber. Da uns unsere eigenen kulturellen Prägungen oft nicht bewusst sind, helfen gezielte Übungen. Eine Übung, die auch in Workshops und in Seminaren gut ankommt, ist die Werteübung. Sie geht so:
Den gemeinsamen Austausch in der Runde erleben die Teilnehmenden immer wieder als sehr bereichernd.
Um erfolgreich in der globalen Komplexität agieren und Vielfalt als Vorteil nutzen zu können, müssen wir fähig sein, auszudrücken, wie wir «ticken». Nebst dieser Selbsterkenntnis müssen wir auch erforschen «Und wie tickst du?». Mit Erforschen verstehe ich die aufrichtige Neugierde am Gegenüber und der Offenheit, dass es mehrere richtige «Tickweisen» gibt. Erst wenn wir beide «Tickarten» als gleichwertig betrachten, können wir uns den Fragen der Zusammenarbeit zuwenden. Diese sind:
Wenn wir unterschiedliche Sicht- und Handlungsweisen erkennen und akzeptieren, können wir uns auf gemeinsame Ziele ausrichten – und dabei das Potential der Diversität nutzen. Das versteht crearium unter interkultureller Kompetenz.
Erste Schritte sind Momente der Selbstreflexion:
Der zweite Schritt ist das Überprüfen der Interpretation. Voraussetzung für die gemeinsame Ausrichtung ist, den Dialog zu suchen und beide Bedeutungsvarianten als akzeptable Möglichkeiten zu sehen. Für diesen Dialog und Austausch kann ich eine neugierige Haltung und eine Akzeptanz gegenüber anderen nicht genug üben.
Und wie war das Feedback der Teilnehmenden nach dem Seminar?
«Ich habe heute sehr viel über mich selber gelernt und von dem Perspektivenwechsel sehr profitiert!»
«Mir war bis jetzt nicht klar, wie fest ich alles aus meiner Sicht bewerte.»
«Mir ist klar geworden, dass wir in der Teamsitzung mehr Zeit für Austausch brauchen.»
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