12.02.2020

Interkulturelle Kompetenz für künftige Führungskraft in der Lebensmittelindustrie

Wie sich angehende Führungskräfte mit dem Thema beschäftigen.

Team

Interkulturelle Zusammenarbeit ist in der Lebensmittelbranche ein wichtiges Thema.

Es ist mir immer wieder eine Freude, über interkulturelle Zusammenarbeit zu sprechen. So durfte ich auch dieses Jahr mit Studierenden der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Life Sciences and Facility Management in Wädenswil, zusammenarbeiten. Im Rahmen der Personalführung führten wir ein Sensibilisierungstraining zum Thema «Interkulturelle Zusammenarbeit» durch. Die späteren Tätigkeitsfelder der Lebensmitteltechnologen und Lebensmitteltechnologinnen liegen in den Bereichen Produktion, Forschung, Entwicklung, Qualitätssicherung und Marketing. Eine Führungskarriere ist für sie eine gängige Möglichkeit. 

Interkulturelle Zusammenarbeit ist in der Rolle als Mitarbeitenden bekannt

Längst sind sich junge Studierende eine interkulturelle Durchmischung gewohnt. Sei es aus der privaten Sozialisierung und/oder durch die Erfahrungen in den Schuljahren und/oder durch die vorgängige Lehre, zum Beispiel als Bäckerin, Koch, Konditorin, Metzger oder Chemielaborantin. Die Studierenden besitzen bereits einige Erfahrungen und doch ist das Handeln in der Rolle als Führungskraft in interkulturellen Situationen für viele noch neu. Welche Situationen muss ich beachten und wie kann ich mein zukünftiges Team in der Zusammenarbeit unterstützen? Was heisst das, wenn sich ein Team aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen zusammensetzt oder unterschiedliche Nationalitäten im Team zusammenarbeiten?

Anhand von Experimenten, Praxisbeispielen und theoretischen Modellen die eigene Rolle als Führungskraft reflektieren

In den Unterricht bringe ich jeweils Praxissituationen aus meiner Beratungsarbeit mit. Für diesen Lehrgang verwende ich Beispiele aus Produktionsbetrieben, Forschungsabteilungen, Dienstleistungsbetrieben und der Gastronomiebranche. Gemeinsam mit den Studierenden analysieren wir die Situationen. Um sich selber zu reflektieren und den eigenen Handlungsspielraum zu erweitern, führe ich jeweils auch einige Experimente durch. Aus dem Erfahrungslernen ist es dann ein leichtes, die theoretischen Modelle zu verknüpfen.

Erste Vorbereitung und Befähigung für die spätere Aufgabe

Am Schluss habe ich die Studierenden gefragt, was sie aus dem Unterricht für ihre Zukunft mitnehmen. Sehr gerne teile ich diese Statements mit Ihnen:

«Mir hat es viel gebracht, mich mit dem Thema Akzeptanz aus einer Genderperspektive auseinander zu setzen. Gerade als Frau habe ich wichtige Punkte mitgenommen.»

«Ich habe extrem viel über mich selber erfahren. Zum Beispiel, wie ich denke und wie schnell ich urteile. In Zukunft möchte ich gerne versuchen, mehr nachzufragen und zu verstehen, bevor ich den Menschen in eine Schublade stecke.»

«Ich möchte in Zukunft trainieren, mehr zwischen Beobachtungen und Interpretationen zu unterscheiden und diese auch genauer zu deklarieren.»

«Mir war nicht bewusst, dass sich Kultur aus so vielen Aspekten zusammensetzt. Das Eisbergmodell hat mir da einen guten Überblick gegeben.»

«Mir ist durch das Eisbergmodell klargeworden, dass wir nur sehr wenig über einen Menschen offensichtlich verstehen.»

Herzlichen Dank für die spannenden Diskussionen. Ich wünsche allen Studierenden viel Zufriedenheit auf ihrem Weg!

Autorin

Luzia Anliker

Luzia Anliker ist Beraterin und Coach. Im Blog berichtet sie aus ihrer langjährigen und vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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