07.02.2018

Entscheidungsprozesse haben ihr eigenes Tempo

Manchmal braucht es Zeit, Reflexion und Begleitung, um wichtige Entscheidungen zu treffen.

Jede Entscheidung läuft nach den gleichen Phasen ab.

Gerade letzte Woche gelangten zwei Kunden und Kundinnen mit einem Anliegen rund um das Thema Entscheidungen an mich. Diese Anfragen sind klassische Coachingthemen und ich finde es immer wieder spannend, Menschen in dieser Entwicklung zu begleiten. Inhaltlich handelt es sich dabei oft um wichtige Entscheidungen wie die eigene Kündigung, ein Angebot zur Beförderung, die Jobauswahl, generelle Führungsentscheide oder die Wahl der passenden Weiterbildung.

Die Begleitung anhand des Entscheidungsbogens von Alfred Längle

In solchen Begleitungen verwende ich gerne den Entscheidungsbogen, ein Modell von Alfred Längle. Der Entscheidungsbogen ist hilfreich, weil er die Phasen einer Entscheidung einfach und nachvollziehbar aufzeigt. Der Prozess des sich Entscheidens läuft in den Phasen immer gleich ab. Je nach Persönlichkeit wird der Prozess zügiger oder langsamer durchschritten. Das hängt nebst der eigenen Person und den Fähigkeiten auch von der Wichtigkeit des Themas ab.

Mit verschiedenen Methoden dem Entscheid näher kommen

Mein Job als Coach ist zu verstehen, wo genau der Mensch im Entscheidungsprozess feststeckt und welche Schwierigkeiten sich dabei zeigen. Dafür nutze ich Methoden zum Filtern, Bewerten und Betrachten. Sie helfen, neue Einsichten zu gewinnen. Nachdem wir die erste Hälfte des Entscheidungsbogens durchgegangen sind, wende ich mich der zweiten Hälfte zu – der Handlungsphase. Sätze wie «Wie fühlt es ich sich an, wenn sie sich so entschieden haben?» oder «Wie würde sich der Alltag mit dieser Entscheidung gestalten?» machen die Konsequenzen dieser Entscheidung erlebbarer und eine Bewertung ist eher möglich.

Jede Entscheidung braucht seine Zeit

Ein Entscheidungsprozess ist vergleichbar mit einer Wanderung auf einen Berg. Nicht jede Entscheidung ist ein 4000er. Aber ein wichtiges Anliegen kann eine Herausforderung sein. Je höher der Berg, desto dünner die Luft und der Weg dorthin braucht seine Zeit. Der Coach wirkt dabei wie ein Bergführer. Er hilft, den Weg zu finden. Auch mit einem Bergführer gelangt man nicht sofort auf den Gipfel. So ist es auch, wenn ein Coach beim Entscheidungsprozess unterstützt. Ich erlebe es als Privileg, dabei zu sein, wenn der Gipfel erklommen ist beziehungsweise, wenn die Entscheidung fällt.

Autorin

Luzia Anliker

Luzia Anliker ist Beraterin und Coach. Im Blog berichtet sie aus ihrer langjährigen und vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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