27.03.2019

Ein gestalteter Onboarding-Prozess unterstützt den Erfolg einer Projektgruppe

Warum ein neu zusammengestelltes Projektteam den Fokus auch auf die Zusammenarbeit gelegt hat.

Interkulturelles Team

Interkulturelle Teams legen Wert auf einen gut gestalteten Onboarding-Prozess.

Organisationseinheiten führen bei grossen Projekten oft sogenannte Kick-Off-Veranstaltungen durch. Dabei werden fachliche Aspekte des Projektes besprochen, Rollen geklärt, Aufgaben zugeteilt und Zeitpläne erstellt. Immer mehr werden dabei auch Zeiträume geschaffen, um sich persönlich kennen zu lernen, die gemeinsame Zusammenarbeit zu thematisieren und Erwartungen zu klären. Das freut mich sehr! Denn gerade bei cross-funktionaler und interkultureller Zusammenarbeit unterstützt ein gestalteter Onboarding-Prozess die spätere Abwicklung des Projektes. Die anfangs investierte Zeit hilft als emotionale Basis, nachher störungsfreier zu arbeiten und Konflikte schneller zu thematisieren und zu lösen.

Diskussion und gemeinsames Verständnis über die Art der Zusammenarbeit

Umso mehr hat mich der Auftrag eines Gesamtprojektleiters gefreut. Das Projekt ist länderübergreifend und betrifft auch mehrere Divisionen in der Schweiz. Während einer mehrtägigen Veranstaltung war es meine Aufgabe, verschiedene Sequenzen zur Teambildung zu moderieren. Wie Menschen zusammenarbeiten hängt stark davon ab, wie sie die Reaktion des jeweils anderen einschätzen können und ihm als Person vertrauen. Dazu braucht es Raum für physische Begegnung und Zeit zur Betrachtung, welche Personen und welche Kulturen mit an Bord sind.

Erfolgsfaktor Respekt

Damit die Projektbeteiligten trotz unterschiedlicher Empfindungen und Ansichten gut zusammenarbeiten können, muss das Bewusstsein für kulturelle Unterschiede auf beiden Seiten vorhanden sein. Der gegenseitige Respekt ist die wichtigste Voraussetzung dazu. Die Beteiligten aus zwei Welten müssen bereit sein, sich in der Mitte zu treffen. Alle müssen genug flexibel und offen sein, um sich auf die andere Kultur einzulassen, ohne aber die eigene Kultur zu verleugnen. Mit Kultur meine ich eine nationalitätsbezogene, aber auch eine berufsbezogene Kultur, zum Beispiel Controlling, Entwicklung, Verkauf. Respekt ist je nach Kultur und Mensch unterschiedlich und im gemeinsamen Dialog war es spannend zu erforschen, für wen welche Handlungen respektvoll oder eben genau als respektlos galten.

Zweiter Erfolgsfaktor Wertschätzung

Alle Beteiligten, egal aus welcher Kultur, definierten Wertschätzung als Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. In einer weiteren Sequenz haben wir uns darum über dieses Thema unterhalten. Wir diskutierten, wer verantwortlich für Wertschätzung ist und haben daraus Punkte abgeleitet, die die Gruppe gerne pflegen möchte. Folgende Abmachungen ergaben sich daraus:

  • Keine Wertung: Kritik an der Sache ist willkommen und soll sich auf die Umstände beziehen, um die es gerade geht. Kritik soll sich nicht als Wertung auf die Person beziehen.
  • Feedbackformel (4xW) wird angewendet: Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch, W-Fragen
  • Wir schaffen Räume (in Meetings), um persönliche Themen und Anliegen anzusprechen.
  • Wir loben andere regelmässig und sprechen uns gegenseitig Wertschätzung aus.

Ich bin überzeugt, die investierte Zeit hilft dieser Gruppe, um dieses interessante Projekt erfolgreich voranzutreiben und wünsche dem Team alles Gute!

Autorin

Luzia Anliker

Luzia Anliker ist Beraterin und Coach. Im Blog berichtet sie aus ihrer langjährigen und vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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