In aller Regel verhalten wir uns im beruflichen Umfeld so, wie wir sind. Mit allen Ecken, Kanten, Stärken und Kompetenzen. Das ist gut so und unsere Konzentration richtet sich auf die Aufgabenerledigung. Nun kann sich etwas Unerwartetes, beispielsweise ein äusserst schwieriges Gespräch mit dem Vorgesetzten oder ein heftiger Zusammenstoss mit einem Kollegen, ereignen und wir werden aus unserer Komfortzone gerissen. Nach der anfänglichen Aufregung lässt sich die schwierige Situation lösen. Vielleicht denken wir noch, der andere reagierte jetzt aber seltsam. Normalität kehrt wieder ein und wir wenden uns wieder der Arbeit zu.
Eine Weile vergeht und es ereignet sich die nächste herausfordernde Situation. Nicht mit der gleichen Person, aber mit ähnlichen Parametern. Jetzt ist ein guter Moment, um nachzudenken. Warum passiert mir das jetzt schon wieder? Hat das sogar etwas mit mir zu tun? Welchen Anteil habe ich daran?
Jetzt habe ich zwei Möglichkeiten: entweder schaue ich genauer hin und lerne etwas über mich oder ich arbeite und verhalte mich einfach wie bisher. Falls ich die Selbstreflexion wähle, nutze ich eine Chance, mich zu entwickeln. Warum? Zuerst geht es nämlich nicht darum, was die anderen machen, sondern um mein eigenes Tun und die daraus entstehende Wirkung. Welches Verhalten habe ich wiederholt gezeigt? Welches Verhalten könnte zur Situation beigetragen haben? Das zu erkennen braucht einiges an Denkarbeit. Allenfalls hilft mir da eine Aussensicht, um klare Muster zu erkennen.
Der nächste Schritt ist nun zu verstehen, wie mein Verhalten ankommt. Wir alle wissen, warum wir etwas tun – aber meine Motive sind für die anderen nicht immer so verständlich. Wir überlegen uns ja auch nicht dauernd, wie wir wirken. Der nächste Schritt ist daher der Perspektivenwechsel:
Bereits diese Reflexion löst häufig Erkenntnisse aus, warum mein Gegenüber in der Vergangenheit so reagiert hat. Reaktionen werden auf einmal nachvollziehbarer. Oft höre ich im Coaching dann Sätze wie «Ups – das war mir nicht bewusst!».
Anschliessend gilt es, die Erkenntnisse umzusetzen. Zum Beispiel kann es helfen, wenn ich mir in den nächsten ähnlichen Situationen einen oder mehrere der nachfolgenden Punkte vornehme:
Oft wirken diese Vorgehensweisen Wunder in der Beziehungsgestaltung.
Falls sich nichts ändert, ist es Zeit zu überlegen, ob eine eigene Verhaltensänderung angebracht ist. Wie muss ich handeln, damit sich die Zusammenarbeit weiterhin konstruktiv für mich auswirkt? Im Grunde wollen wir alle erfolgreich unterwegs sein: erfolgreich in der Gestaltung von menschlichen Beziehungen und erfolgreich in der Aufgabenerledigung. Der eigene Beitrag dazu ist am wichtigsten.
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