Im Coaching thematisieren wir Herausforderungen aus dem Arbeitsalltag. Oft sprechen wir dabei auch über die Aufgaben und dass der Umgang mit der Fülle der Aufgaben immer wieder eine Herausforderung ist. Ich bin davon überzeugt, dass wir dem Phänomen nicht hilflos ausgesetzt sind, wenn wir einen aktiven und individuellen Umgang dafür entwickeln. Die Entwicklung eines solchen Umgangs ist kein einmaliger Prozess. Es gilt immer wieder, neue Methoden und Tools auszuprobieren, um das Repertoire zu erweitern. Eine Methode, die ich verschiedentlich mit Kunden bespreche und die sehr guten Anklang findet, stelle ich in diesem Blog vor.
Jeder Tag bietet unzählige Chancen und hat am Morgen noch den Zauber des Neuen. Notieren Sie sich darum gleich am Morgen Ihre drei Tagesziele, mit denen Sie den Tag gestalten wollen. Unter Tagesziel ist folgendes gemeint:
Alle drei Tagesziele können aus der gleichen Kategorie stammen. Wichtig ist, dass die Ziele für Sie attraktiv sind und das Erreichen für Sie erstrebenswert ist. Die drei Ziele sind ganzheitlich zu verstehen und können Ihr berufliches sowie privates Leben betreffen.
Sobald Sie im Büro sind, stimmen Sie die Tagesziele mit der To Do-Liste und dem Kalender ab und nehmen Sie allenfalls Anpassungen vor. Keine Anpassungen an den Zielen, sondern an der To Do Liste oder dem Kalender. Setzen Sie sich falls nötig auch eine Erinnerung, damit Sie während des Tages an die drei Ziele denken. Und nun kommt das Wichtigste: das Tun! Ziele gilt es zu erreichen. Auf den nächsten Tag verschieben gilt nicht. Die Tagesziele sind schliesslich keine Wochenziele. Falls Sie spontane Anfragen, Ablenkungen oder Aufgabe bekommen, erinnern Sie sich zuerst an Ihre drei Tagesziele. Sind diese in Gefahr, gibt es keine Zusage für heute.
Nach getaner Arbeit oder am Abend nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, den Tag respektive die Tagesziele zu reflektieren. Welches Ziel habe ich erreicht? Welches Ergebnis/Welche Wirkung habe ich damit erzielt? Welches Ziel habe ich nicht erreicht? Warum? Was hat mich in der Erfüllung gehindert? Was muss ich anpassen, um meine Tagesvorhaben produktiv abzuarbeiten? Diese Fragen können Sie kurz reflektieren oder Sie nehmen sich mehr Zeit und sammeln die Antworten schriftlich. Über einen längeren Zeitraum gesammelte Notizen machen die eigenen Verhaltensmuster im Umgang mit Zielen und Prioritäten deutlich und können bei einer vertieften Auseinandersetzung in der eigenen Entwicklung sehr aufschlussreich sein.
Kennen Sie den angenehmen Schauer, wenn Sie etwas nach getaner Arbeit auf einer Papierliste durchstreichen? Genau diesen Effekt erzielt diese Methode. Mit der Aufmerksamkeit über die eigene Handlung und die Handlungsausrichtung (Ziele) stellt sich eine Zufriedenheit – wenn nicht sogar Stolz – über die eigene Leistung ein. Es gibt Ihnen das Gefühl von Selbstbestimmung und Struktur im Alltag. Sie wissen, was Sie weshalb erreicht haben. Gerade vielseitig interessierte Menschen neigen zur Verzettelung. Schon Konfuzius sagte: «Wer zwei Hasen gleichzeitig jagt, wird keinen davon fangen.». Wer hingegen Prioritäten setzt, richtet sich auf ein bewusstes Ziel aus und widmet sich diesem mit all seiner Kraft, Energie und Leidenschaft.
Die Fähigkeit sich Ziele zu setzen und Prioritäten zu erkennen sind zwei wichtige Kompetenzen für effizientes Arbeiten. Probieren Sie die Methode doch mal aus und falls Sie mögen: ich bin gespannt auf Ihr Feedback! Ach ja, die Anzahl Drei bei den Zielen ist nicht in Stein gemeisselt!
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