03.05.2023

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?

Erkenntnisse aus der Buchbesprechung im Buchklub von crearium.

Wohlstand

«Vom finanziellen Wohlstand müssen wir hin zum Zeitwohlstand.»

Im Buchklub von crearium besprechen wir Bücher rund um die Themen neues Arbeiten, Komplexität und die Auswirkungen davon auf Organisationen, Selbstorganisation oder lernende Organisation. Bei der letzten Buchbesprechung ging es um das Buch «Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?» von Sara Weber. Dieser Blogbeitrag fasst die wesentlichen Erkenntnisse zusammen.

Eine «kaputte Arbeitswelt»

In ihrem Buch beschreibt Sara Weber eine «kaputte Arbeitswelt». Zu einem grossen Teil aus eigener Erfahrung, aber auch unterlegt mit zahlreichen Hinweisen auf Studien. Mit kaputter Arbeitswelt meint sie Arbeitssituationen, die krank machen (Erschöpfung, Burnout), die keine Freude machen (5 Tage durchhalten, um 2 Tage Freude zu haben) oder die keinen Sinn erzeugen (Bullshit Jobs). Im zweiten, ausführlicheren Teil sucht sie Lösungen, um eine Arbeitswelt zu gestalten, die besser ist für die Gesellschaft, für den Planeten und für uns alle.

Andere Ansätze

Der zweite Teil spricht Lösungsansätze an und gibt Hinweise, über was Organisationen nachdenken sollten, zum Beispiel:

  • Es macht keinen Sinn, bei Remote Work das Büro nachzuahmen. Es braucht ganz neue Arbeitsweisen.
  • Künftig werden Unternehmen die Nase vorne haben, die ihren Angestellten echte Werte bieten können.
  • Wir müssen unsere Wirtschaft nach neuen Regeln umbauen (weg vom BIP, hin zu anderen Messgrössen).
  • Vom finanziellen Wohlstand müssen wir hin zum Zeitwohlstand.

Vom Erfolg und Wohlstand

Insbesondere das Verständnis über Erfolg und Wohlstand hat die Gruppe im Buchklub intensiv besprochen. Bei der Besprechung sind wir neben dem Zeitwohlstand noch auf weitere Wohlstände gekommen: zum Beispiel sozialer Wohlstand oder gesundheitlicher Wohlstand. Schlussendlich hat sich die Diskussion um die Frage gedreht, welches Verständnis von Arbeit wir als Gesellschaft haben.

Sollen «Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Klimaschutz in der neuen Arbeitswelt im Vordergrund stehen» (wie das Sara Weber vorschlägt) oder ist das eine Utopie? Braucht es neue mentale Modelle von Arbeit, Leistung und Erfolg? Wie wollen wir unser Zusammenleben gestalten? Was sind Ihre Ansichten?

Leseempfehlung als thematischen Einstieg

Der Buchklub von crearium empfiehlt das Buch zur Lektüre. Es ist einfach und flüssig geschrieben und gibt einen guten Ein- und Überblick über die aktuelle Wirtschafts- und Arbeitssituation. Viele Leser:innen werden sich wiederfinden und feststellen, dass ihre Situation nicht einmalig ist sondern eine systemische Ursache hat. Wer vertieftere Ansichten sucht, ist mit anderen Büchern (z.B. «Die verkannten Grundlagen der Ökonomie» von Riane Eisler oder «Die Humanisierung der Organisationen» von Kai Matthiesen, Judith Muster und Peter Laudenbach) besser versorgt.

Autor

Beat Kunz

Beat Kunz ist Organisations- und Kommunikationsberater. Im Blog berichtet er aus seiner vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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