Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, in einer Geschäftsleitung das Instrument Coaching vorzustellen. Klar bin ich ein grosser Fan von dieser Methode, aber Coaching kann wirklich einen Mehrwert für die Unternehmenskultur bilden. Darum hier ein Blogbeitrag in Form eines Fachtextes. Vielleicht regt er Sie an, über die Führungs- und Unternehmenskultur in Ihrer Organisation nachzudenken.
In Zeiten extrem volatiler Märkte und wachsender Komplexität reichen die bekannten Werkzeuge oftmals nicht mehr aus, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Die Digitalisierung verändert unser Leben rasant und radikal. Um als Unternehmen in der Arbeitswelt 4.0 zu bestehen, müssen die Vorgehensweisen an die gegenwärtigen Anforderungen angepasst werden. Agiles Arbeiten, die SCRUM-Methode oder auch Holocracy-Modelle sind nur einige Beispiele von Methoden, Modellen oder Herangehensweisen. Doch so einfach lassen sich neue Ansätze einer Firma nicht aufpfropfen – es braucht dafür eine passende Unternehmenskultur. Um in Organisationen schnell und breitflächig Veränderungen zu vollziehen, eignet sich der Hebel Führung.
Die im Moment weit verbreitete, klassische Industriekultur ist geprägt von einer hochgradigen Arbeitsteilung, einer klaren Hierarchieregelung sowie einer festen Kommando- und Zellstrukturen. Die Führung ist Teil dieses Konzeptes und wird mehrheitlich genutzt als Mittel zur Überprüfung von Leistung und zum Einhalten von Regeln und Prozessen. Die neue Führungskultur hingegen fordert eine tiefere Auseinandersetzung mit den Werten in einer Organisation, die nötigen Kompetenzen für die Mitarbeitenden und die konsequente Zuwendung zum Kunden. Arbeitssysteme sollen selbständig und ohne lange bürokratische Wege innovative Ideen vorantreiben können. Eine entsprechende Unternehmenskultur ist dafür Voraussetzung.
Für diese neue Art der Führung braucht es einen souveränen Umgang mit der Selbststeuerung und eine aktiv gelebte Lernkultur. Mit Selbststeuerung ist gemeint, dass Führungspersonen eigenverantwortlich handeln, unter anderem in Bezug auf den Lernprozess. Sie sind in der Lage, sich selbst zu steuern, Menschen situativ zu begleiten und sie zu begeistern. Eine aktiv gelebte Lernkultur erlaubt es allen Mitarbeitenden im Unternehmen – also auch Führungskräften – Neues auszuprobieren, das Lernen zu lernen, Fehler zu machen und diese zu reflektieren. Eine weitere hilfreiche Kompetenz ist die hierarchiefreie Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Fachdisziplinen und Interessensgruppen. Coaching fördert und praktiziert genau diese Selbstregulierung, Lernkultur und Selbststeuerung. Egal, ob das Coaching systematisch eingesetzt wird, zum Beispiel immer bei einer erstmaligen Führungsübernahme, oder punktuell nach Bedarf.
Im Coaching werden die eigenen Leistungs- und Verhaltensprozesse reflektiert und optimiert. Anstehende oder bereits gefällte Entscheidungen werden diskutiert – immer mit dem Ziel, die Entscheidungsfähigkeit und das Handeln zu verbessern. Ein weiterer Beitrag von Coaching ist die Verbesserung im Umgang mit Konflikten und Krisen. Dabei geht es um Selbstreflexion und Persönlichkeitsentwicklung.
Organisationen, in denen es normal ist, dass alle, unabhängig von der Hierarchiestufe, Coachingangebote nutzen, leben eine aktive Lernkultur.
Die Methode Coaching bietet noch mehr Nutzen und löst noch mehr Effekte in der Organisation aus. Falls Sie weitere Punkte interessieren, bin ich gerne für einen Austausch bereit. Nehmen Sie einfach Kontakt mit mir auf, um einen Termin zu vereinbaren.
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