14.11.2018, Entwicklung von Individuen

Beweglich bleiben

Wie wir den Umgang mit Wandel selber üben können.

Wie lange sitzen Sie schon auf dem Sofa?

«Die einzige Konstante ist die Veränderung». Ein Spruch von Heraklit von Ephesus, der wunderbar in unsere Zeit passt. In unserer Arbeit ist die Begleitung von Wandel oft ein Thema. Menschen reagieren je nach Persönlichkeit, Alter und Sozialisation ganz unterschiedlich darauf. Das «Haus der Veränderung» veranschaulicht den Change-Prozess mit all seinen Phasen. Das Modell zeigt, wie sich Wandel vollzieht. Doch was können wir selber tun? Wie können wir uns selber stärken im Umgang mit dem Wandel? Davon handelt dieser Blogbeitrag.

Routine durchbrechen

Der Raum der Selbstzufriedenheit im Haus der Veränderung ist wunderbar komfortabel. Alles ist bekannt und so kuschlig wie ein gut eingesessenes Ledersofa. Irgendwann wird aus bekannt aber bequem und wir werden träge. Umso härter erwischt uns ein Wandel und der daraus resultierende Raumwechsel. Darum sollten wir uns selber trainieren, beweglich zu bleiben. Das heisst: das Sofa bewusst verlassen und die Routine durchbrechen. Wie das geht? Mit kleinen Aufgaben: bestellen Sie beim nächsten Restaurantbesuch ein Ihnen unbekanntes Menu. Besuchen Sie ein Restaurant, in dem Sie noch nie gewesen sind. Verlassen Sie Ihren Stammsitzplatz im Zug und erforschen Sie neue Sitzplätze. Buchen Sie die nächsten Ferien in einem für Sie total unbekannten Land. Sitzen Sie in der Kantine zu einem anderen Team. Versuchen Sie im nächsten Meeting bewusst eine neue Rolle einzunehmen. Geht nicht? Warum nicht? Machen Sie einmal etwas anders, als Sie es sonst tun würden.

Perspektivenwechsel

Sie haben eine bestimmte Sicht auf die Dinge und die ist sicher gut. Aber es ist eben nur eine Sicht der Dinge. Wagen Sie den Perspektivenwechsel und fragen Sie Kollegen, Stakeholder, Kunden nach ihrer Sicht der Dinge. Interessiert Sie nicht? Ist zu anstrengend? Wie lange sitzen Sie schon auf dem Sofa? Öffnen Sie Ihren Blickwinkel und versuchen Sie aus Sicht Ihrer Kollegen die Dinge zu verstehen.

Feedback einholen

Etwas, das fast wie von alleine geht, ist doch gut. Oder? Wagen Sie es, ein Resultat oder sogar sich selber zu überprüfen. Fragen Sie jemanden für ein Feedback an. Zum Beispiel: Magst du mir zu meiner heutigen Präsentation ein Feedback geben? Oder aber auch zu einem Ergebnis, das Sie abliefern möchten. Wagen Sie, andere nach ihren Lösungswegen und Vorgehensweisen zu fragen und probieren Sie eine neue Variante aus.

Lernen durch Reflexion

Mir Bekanntes bietet selten Lernchancen. Nehmen Sie sich darum Zeit und reflektieren Sie am Ende der Woche:

  • Was war neu für mich?
  • Was habe ich gelernt diese Woche?
  • Welches waren meine drei wichtigsten Fehler oder Herausforderungen? Warum?
  • Was kann ich daraus lernen?

Falls es keine Fehler oder Herausforderungen gab: stehen Sie vom Sofa auf J und suchen Sie sich für die nächste Woche eine Herausforderung.

Autorin

Luzia Anliker

Luzia Anliker ist Beraterin und Coach. Im Blog berichtet sie aus ihrer langjährigen und vielfältigen Tätigkeit bei crearium.

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